Körperliche, sinnliche Kontakte sind bereits für das Baby elementär wichtig. So kann das gerade von der Mutter getrennte und von dieser Bezugsperson abhängige Wesen, Nähe und Beruhigung erfahren. Jegliches Unwohlsein drückt sich beim Kleinkind körperlich aus: Bauchdrücken, Hunger, Schmerz, Kälte, Unruhe, Alleinsein. Die körperliche Berührung, Wiegen, Drücken, Streicheln, Gesang, Summen, der Geruch, alles sind körperlich sinnliche Ressourcen zur Beruhigung und Regulation.
Häufig werden diese elementaren Regulationen im Laufe des Heranwachsens, spätestens, wenn das Kind zu sprechen beginnt, durch kognitive Beruhigungsversuche ersetzt: “Du brauchst doch keine Angst zu haben”, “Was hast Du denn?”, “Du musst nicht traurig sein, die Oma ist jetzt im Himmel, da geht’s ihr gut…” So verlieren wir Stück für Stück den Zugang zum eigenen Körper und verlagern unsere Regulationsfähigkeit ins Denken.
Körperlichkeit und Sinnlichkeit sind auch für den Erwachsenen notwendige Regulationsmöglichkeiten, die häufig intuitiv neugestaltet werden: Kuscheln, heisse Badewanne, ruhige Musik, Duftöle, Körperpflege, Hängematte, schwere Bettdecken und viele Kopfkissen… Das mögliche Repertoire ist in vielen Fällen noch massiv ausbaufähig.